Die SP hat bei den nationalen Wahlen im Kanton Zürich zwei Nationalratssitze hinzugewonnen. Im Kampf um die Ständeratssitze gelang uns ein Grosserfolg: Rechtsprofessor Daniel Jositsch wurde im ersten Wahlgang direkt gewählt. Im zweiten Wahlgang streiten sich nun Grüne, FDP und SVP um den zweiten Sitz.
Worauf lässt sich dieser Exploit zurückführen? Ein wichtiger Faktor im Ständeratswahlkampf war der Rücktritt der beiden bisherigen AmtsinhaberInnen. Die Doppelvakanz ermöglichte es uns, mit Chancen gegen die Bürgerlichen anzutreten. Fast niemand hätte jedoch gedacht, dass Jositsch die Wahl im ersten Wahlgang gewinnen würde. Dies hängt sicherlich mit der Popularität und breiten Akzeptanz des Kandidaten zusammen, der einen sehr aktiven Wahlkampf führte und auch medial praktisch täglich präsent war.
Für die Partei wichtig ist auch der Erfolg im Nationalrat. Die SP konnte ihren Wähleranteil in allen Bezirken steigern. Dies ist auf einen engagierten Wahlkampf zurückzuführen: Die KandidatInnen wie auch Hunderte von Basismitgliedern engagierten sich auf der Strasse, an Podiumsveranstaltungen, an Sommerfesten und Herbstmärkten. Einen entscheidenden Anteil trug die Basiskampagne der SP Schweiz bei. Im Kanton Zürich telefonierte die SP mit 20’000 potentiellen WählerInnen. Es zeigt sich, dass in den Gemeinden, wo viel telefoniert wurde, die Wähleranteile überproportional gestiegen sind. Diese Form des Wahlkampfs hat sich gelohnt. Hinzu kam, dass die Liste sehr stark und ausgewogen war. Die Findungskommission hat einige unpopuläre Entscheide gefällt, doch die Erneuerung auf der Liste hat sich gelohnt: Neben den bisherigen vier NationalrätInnen ziehen nun fünf Neue im Parlament ein. Diese bringen alle parlamentarische Erfahrung mit und decken verschiedenste Wählersegmente ab. Mit Min Li Marti (Fraktionschefin im Stadtzürcher Gemeinderat), Mattea Meyer (Kantonsrätin aus Winterthur und JUSO-Vertreterin), Priska Seiler Graf (Kantonsrätin aus Kloten und Exekutivmitglied), Angelo Barrile (Hausarzt und Kantonsrat aus der Stadt Zürich) sowie Tim Guldimann (ehemaliger Botschafter in Berlin) wird in Bern zu rechnen sein.
Rebekka Wyler